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21 Feb. 2002
USA/ Frankreich
ALS-ähnliche Erkrankung bei HIV-Patienten
Die wichtigsten medizinischen Erkenntnisse resultieren oft aus Zufällen: So konnten Forscher jüngst feststellen, dass HIV-Patienten in manchen Fällen eine ALS-ähnliche Erkrankung entwickelt haben. Diese Begleiterkrankung konnte durch eine antiretrovirale Therapie wieder rückgängig gemacht werden. Wie in der Fachzeitschrift „Neurology“ berichtet, beobachteten Mediziner und Forscher in Frankreich 1700 HIV-Patienten über eine Periode von 13 Jahren. Bei 6 dieser Patienten stellte sich mit der Zeit eine ALS-ähnliche Erkrankung ein. Somit ist die ALS-Erkrankungsrate in dieser Gruppe wesentlich höher als im allgemeinen. Durch die Gabe von verschiedenen Medikamenten konnte die ALS-Erkrankung bei allen 6 Patienten stabilisiert werden, 2 der Patienten erholten sich komplett. Nun wird versucht, diese Erfahrungen auf ALS-Patienten umzulegen. In erster Linie wird überlegt, welche Rolle virale Ursachen beim Entstehen von ALS spielen. Es wird vermutet, dass zumindest bestimmte Formen der ALS virale Ursachen haben. In weiterer Folge wird versucht, durch antiretrovirale Medikamente auch ALS-Patienten zu helfen. Eine konkrete Studie beginnt hier bereits im Oktober: 46 ALS-Patienten (die nicht HIV-Positiv sind) werden mit „Indinavir“, einem antiviralen Medikament aus der HIV-Forschung behandelt. Es handelt sich hier um eine Pilotstudie, welche nicht auf bereits abgeschlossenen Studien (z.B. in Tierversuchen) beruht. Aus diesem Grund wird es ALS-Patienten abgeraten, Medikamente aus der HIV-Behandlung einzunehmen, da diese schwere Nebenwirkungen haben. Immerhin ist diese Studie aber ein erster Schritt, auf den weitere Erkenntnisse folgen könnten.
Quellen:
- Ride for Life: http://www.rideforlife.com/n_hiv092701.htm
- ALS Association: http://www.alsa.org/news/news092801.cfm
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