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24 Nov. 2002
 
Diskussionsrunde - Bestmögliche Pflege - Wie ist das zu schaffen?
 
Am Samstag, dem 9. November fand in Wien die, von der Österreichischen ALS-Gesellschaft organisierte, Diskusssionsrunde „Bestmögliche Pflege – Wie ist das zu schaffen?“ statt. Die Teilnehmerinnen:
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- Elisabeth ROTHENTHAL, Krankenschwester, insbesondere im Hospizbereich tätig
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- Christa WINTER, Pflegedirektorin der MA 47, der für den Bereich Pflege zuständigen Magistratsabteilung in Wien
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- Heike FUX, Pflegende Angehörige
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- Dr. Gisela PUSSWALD, Psychologin an der neurologischen Abteilung des Allgemeinen Krankenhaus Wien
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Die vier Teilnehmerinnen verfügen über Zugänge zu dem Thema aus jeweils unterschiedlichen Richtungen. Alle vier betonten, wie wichig es sei, den pflegenden Angehörigen bei seiner Aufgabe nicht allein zu lassen. So konnte Frau Winter auf die zahlreichen Heim und Pflegedienste der Magistratsabteilung 47 verweisen, die pflegende Angehörige unterstützen. Schon sehr bald kristallisierte sich das Problem heraus, dass diese Dienste nur bei einem Bruchteil der pflegerischen Tätigkeiten mithelfen können bzw. primär intensivpflegerische Aufgaben (z.B. bei einer Tracheotomie) abdecken. Frau Dr. Pusswald betonte hier, dass eine Überlastung des pflegenden Angehörigen zu vermeiden ist. Der pflegende Angehörige, so Dr. Pusswald, handelt aus verschiedenen Motiven, aufgrund der emotionalen Bindung zum Patienten, weil keine Alternativen z.B. in der Form eines Heimplatz zur Verfügung stehen usw. Überforderung kann relativ schnell in Aggression gegenüber den Patienten umschlagen. Frau Heike Fux, pflegende Angehörige eines ALS-Patienten berichtete hier aus der Praxis: Aggressionen entstehen nicht gegenüber dem Patienten sondern gegenüber der Krankheit ALS. Verschiedene Methoden, z.B. Meditation können diese Aggressionen abbauen. Mit ihrer positiven Einstellung konnte Heike Fux vielen Angehörigen, die gerade am Beginn der Pflege stehen Hoffnung schenken. Wichtig ist es, dass sich der pflegende Angehörige auch Freiräume zugesteht – auch wenn es oft schwerfällt, andere in die Aufgaben der Pflege miteinzubeziehen. Die zahlreichen Wortmeldungen und Fragen der anwesenden Angehörigen zeigten, wie drastisch und emotionsgeladen sich die Pflege für die Betroffenen darstellt. Die Furcht vor einer möglichen Überforderung und der ungewisse Verlauf der Krankheit ALS waren hier zwei wichtige Problembereiche, die angesprochen wurden. Die Publikumskommentare zeigten auch, wie wichtig Anlaufstellen sind, die pflegende Angehörige unterstützen.


 
Quelle: ÖALSG


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AutorIn: Florian Brandl; Copyright: ÖALSG; Publiziert von: Florian Brandl (brandl)
factID: 115233.1; Publiziert am 24 Nov. 2002 14:02